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Chronik der Lausitz (Teil 2)
Das so verkleinerte Markgraftum, nunmehr Niederlausitz genannt, kam dann 1635 im Frieden zu Prag an Sachsen. Im Wiener Frieden 1815 wurde die Nauderlausitz schließlich, neben vielen anderen sächsischen Gebieten, Preußen zugesprochen, welches sie der nunmehr gebildeten Provinz Brandenburg, und zwar dem Regierungsbezirk Frankfurt/Oder, eingliederte. In der preußischen Zeit umfaßte sie die 7 Kreise Calau, Cottbus, Guben, Lübben, Luckau und Sorau. Nach dem 2. Weltkrieg gelangte durch die Ziehunfg der Oder-Neiße-Grenze der östlich der Neiße gelegene Teil der Niederlausitz unter Vertreibung der dortigen Bevölkerung an Polen.
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts setzte in der Niederlausitz die Industrialisierung ein, begünstigt und gefördert durch den mancherorts in Gang kommenden Braunkohlenbergbau. Dieser erfolgte zunächst in kleineren Tage- und Tiefbauen vorwiegend durch Handarbeit, bis dann nach weitgehender Erschöpfung der oberflächennahen Lager um 1900 die maschinell betriebenen Großtagebaue mit ihren tiefgreifenden Auswirkungen auf die Kulturlandschaft auf den Plan traten. In den niederlausitzer Städten mit traditioneller Tuchmacherei (insbes. Guben, Forst, Cottbus, Spremberg) entstanden zahlreiche Textilfabriken, wodurch die Niederlausitz zum Zentrum der deutschen Tuch- und Hutindustrie wurde. Die Industrialisierung ging einher mit einem Ausbau der Infrastrukturen. Bereits 1847 führte eine erste Eisenbahnlinie durch die östliche Niederlausitz, der dann bis zur Jahrhundertwende zahlreiche Haupt- und Nebenstrecken folgten, darunter auch die 1899 fertiggestellte Spreewaldbahn als einzige dem öffentlichen Verkehr dienende Schmalspurbahn (1000mm). Gleichzeitig erfolgte durch Ausbau der alten Landstraßen zu Chausseen und streckenweisen Neubau die Anlage und ständige Verdichtung und Verbesserung eines modernen Straßennetzes. Von den von 1935 bis 1939 gebauten Autobahnen führten die heutigen A 13 (Berlin-Dresden) und die am Dreieck Spreewald abzweigende A 15 quer durch die Niederlausitz. Im Zuge der um 1900 einsetzenden Elektifizierung entstanden zunächst einige kleinere Wasserkraftwerke an Neiße und Spree, welche dann durch immer größere Wärmekraftwerke auf Braunkohlenbasis ergänzt und abgelöst wurden.
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Zuletzt aktualisiert am Freitag, 13. Februar 2009 um 10:48 Uhr |